"Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?"
taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht in der vergangenen Woche?
Friedrich Küppersbusch: Meine Neigung, Sonnenmilch nachtäglich aufzutragen.
taz: Und was wird besser in dieser?
F. K: Der Mais steht übermannshoch, die ersten Weizenfelder sind gemäht. Wir hätten noch Zeit für einen zweiten Sommer diesmal.
[Weshalb muss ich gerade an Roman denken? - HR]
taz: Deutschland ist Weltmeister und die Medien empören sich über den Gaucho-Tanz. Wie daneben war der Auftritt? [Suggestivfrage, hm!- HR]
F. K. Peinlich, wie die Debatte. Ersatztorwart und Finalheld, Opa Klose und ein kaum bekannter Joker: Hierarchiefrei! Als der Fußball schwer matthäuskrank darniederlag, lebten Zucht und Hackordnung, wurden Bankdrücker verspottet und Beckenbauer vergöttert. Falls die Mannschaft die Gesellschaft spiegelt, ist die Gesellschaft ein gutes Stück weitergekommen. Und: zwischen „Fanhansa“ und Pflichtleibchen von Mercedes, Fifa-Zensur und „Ja gut ich sag mal“-Geknödel ein Ausbruch von Authentizität. Die riecht ausm Mund wie Junggesellenabend im argentinischen Steakhaus, und doch: Das waren die acht Sekunden Anarchie dieser WM. *)
taz: Apropros: Philipp Lahm will nicht mehr in der Nationalmannschaft spielen. Zu alt oder zu beleidigt, weil er wieder nach hinten verfrachtet wurde?
F. K.: Branchenjargon: „Männer in kurzen Hosen nimmt niemand ernst.“ Hoeneß trat mit 27 zurück, „irreparabler Knorpelschaden“, und so ähnlich schmeckt ja auch die Wurst aus seiner Fabrik. Lahm vermeidet es, à la Ballack oder Matthäus per vergeigtem Abgang mit dem Hintern alles umzureißen, was er vorher mit den Füßen angestellt hat.
Es ist der Anfang seiner Karriere als Bayern- oder DFB-Funktionär. (…)
taz: Angela Merkel ist am Donnerstag 60 geworden. Was bleibt ihr noch zu wünschen übrig?
F. K.: Ein langes Leben für Joachim Sauer. Man mag sich Meike Kohl-Richter nicht als Mann vorstellen.
[Ein zweites Apropos:]
[Drei-Sterne-Geschenk zum Wiegenfest am 17. Juli: Trikot - signiert durch die EU-Staats- und Regierungschefs -
in der Nacht zum 17. durch Herman Achille Van Rompuy auf dem EU-Gipfel in Brüssel überreicht. Zeitfenster für die Beflockung zu knapp bemessen? – Auftraggeber Belgien? Im Viertelfinale gegen Argentinien mit 0:1 ausgeschieden. Hm! … Oder watt sonss? Rückennummer wegen der zahlreichen Unterschriften vorn? Zahl riecht aber verdächtig nach Ersatzbank - Irritationen, Spekulationen! - HR ]
taz: Ein Passagierflugzeug soll von pro-russischen Separatisten über der Ukraine abgeschossen worden sein. Knapp 300 Menschen starben. Wie kommt Putin jetzt aus der Nummer raus? [Watt iss denn hier los? Geht “Qualitäts-
journalismus“ ab gezz so? *kopfschüttel* HR]
F. K.: Wie kommen wir in diese Nummer nicht rein? So schmal ist der Grat zwischen Gaucks Wehrertüch-
tigungsreden und konkreten Forderungen jetzt, die Bundeswehr in der Ukraine einzusetzen. (…)
taz: Und was machen die Borussen?
F. K.: Kevin Großkreutz hat sich im Finale sechs Minuten warmgelaufen. Klar, dass Lahm aufgibt.
http://www.taz.de/Die-Woche/!142755/
Immerhin Hand am Pokal; drum:
http://www.ruhrnachrichten.de/sport/bvb/Heimspiel-gegen-Leverkusen-BVB-ehrt-seine-WM-Helden-am-23-August;art11635,2423539
(Hervorh. - HR)
*) Aus dem SPON-Kellerarchiv:
Ich gehe allerdings von Doppel- und Mehrfachvoten aus. (?)
P. S. Mein Echo (1 x ) auf die SPON-Polemik: Stimme 132270.
gesamter Thread: