Paris
Guten Morgen, liebe Fundis!
@ Dammi
PS: Meine Kollegin und ich sind am Morgen dieses schicksalhaften Tages um die wortwörtliche Haaresbreite einem Unfall bei einem Überholmanöver entgangen. Vielleicht öffnet einem eine solche Nahtoderfahrung (ich übertreibe nicht) mal wieder den Blick für die elementaren Dinge des eigenen Lebens? …
Die Szene mit dem Überholmanöver mag ich mir gar nicht vorstellen. Zur rechten Zeit am rechten Ort: Dein Schutzengel, liebe Dammi, und der Deiner Kollegin verdienen ein Lob. Passt (weiterhin) gut auf Euch und aufeinander auf! Gerade Eurer Berufsgruppe wird in dieser Zeit so unglaublich viel abverlangt.
@ Earl Chekov
Was treibt Menschen dazu Hunderte zu töten?
Und sich selbst in die Luft zu sprengen …
Jeder Mord einzeln handwerklich ausgeführt. Keine Gerätschaft benutzt, die ihnen die Arbeit erleichtert hätte, keine industrielle Unterstützung für den Massenmord, dafür die Lust jeden einzeln zu morden. Wieso schaffen die so viele Individuen dafür zu gewinnen? …
Bei meiner eigenen Motivforschung komme ich nicht an einem Buch vorbei, das ich mir im November 2006 kaufte. Möglicherweise hat mich die Interview-Reihe bei “Deutschlandradio Kultur“ mit den Titeln “Demografie als Waffe“ v. 31.07.2006 bzw. “Kein Friede ohne demografische Abrüstung“ v. 04.08.2006 “seinerzeit“ zum Kauf von “Söhne und Weltmacht“ animiert. Sein Autor Gunnar Heinsohn und Peter Sloterdijk sind im Juli / August 2006 die Interviewpartner von Katja Schlesinger.
Sloterdijk führt u. a. aus, dass es eine Tatsache sei, dass es um 1900 lediglich ca. 150 Millionen Moslems auf dem Globus gegeben habe; und im Laufe des 20. Jahrhunderts habe sich deren Anzahl verachtfacht. Um das Jahr 200 herum seien auf der Erden etwa 1,2 Milliarden Moslems gezählt worden. Diese “dramatische“ Zunahme bedürfe einer eigenen Interpretation.
Der Brisanz eben jener Interpretation wegen nun O-Ton:
"Obschon materiell zunächst nicht besonders gefährlich (solange seine Agenten keinen Zugang zu ABC-Waffen erhalten und die Migrationskontrolle hinreichend streng bleibt), hält er den psychopolitischen Tonus der irritierten Kollektive im Westen auf der gewünschten Höhe.(…)"
Wohlgemerkt, eine Veröffentlichung von vor ca. einem Jahrzehnt, Hr.
“Die Befunde der demografischen Forschung (…) die sagen relativ unmissverständlich, dass seit einem halben Jahrtausend all die Kulturen, die starke Jungmänner-Überschüsse hervorgebracht haben, unruhig und aggressiv geraten. (…) Und in einer Welt, in der immer noch eine durchschnittliche Mutter vier, fünf, sechs Kinder zur Welt bringt, ist es unvermeidlich, dass es einen ungeheuren Überschuss an sozial nicht verwendbaren jungen Männern geben wird, die ihren Zorn in politisch destruktive Aktivitäten ausleben (…) Die Wahrheit ist: Selbst Kenner der Lage besitzen heute nicht die geringste Vorstellung davon, wie der machtvoll anrollende muslimische youth buge, die umfangreichste Welle an genozidschwangeren Jungmännerüberschüssen in der Geschichte der Menschheit, mit friedlichen Mitteln einzudämmen wäre. (…) stellen sie ein aufgebrachtes Subproletariat dar, schlimmer: eine desperate Bewegung aus ökonomisch Überflüssigen und sozial Unverwendbaren, für die es in ihren eigenen Systemen viel zu wenig akzeptable Positionen gibt, selbst wenn sie durch Staatsstreiche oder Wahlen an die Macht gelangten. (...) Naturgemäß werden ihre Führer früher oder später en Versuch wagen, die Rentenstaaten des Vorderen Orients in ihre Gewalt zu bekommen, um die Kommandohöhen der Umverteilung von riesenhaften, auf dem Erdölgeschäft beruhenden Reichtümern zu besetzten. Damit könnten sie ihre Klientel vorübergehend durch Teilhabe am Ölmanna beruhigen.“
Was mich gerade in diesem Moment extrem hellhörig macht, ist dieser Absatz aus Sloterdijks Artikel “Die Bevölkerungswaffe der Islamisten“ v. 26.07.2006 im “Cicero“, den Katja Schlesinger in den o. g. Interviews ja auch erwähnt:
“Zudem erzeugt der neue Terror dank seiner undifferenzierten Feindschaft gegen die Lebensart des Westens ein Klima diffuser Einschüchterung, in der die Fragen der politischen und existenziellen Sicherheit einen deutlichen Vorrang vor solchen der sozialen Gerechtigkeit erlangen (…) wobei (…), so frivol es klingt, die Bedrohungstendenzen des islamistischen Terrors aus der Sicht des radikalisierten Kapitalismus summarisch ’in die richtige Richtung’ deuten. Sich aus den mittlerweile wohlbekannten nahöstlichen Quellen bedroht fühlen bedeutet jetzt: Gründe sehen, warum man eventuell bereit sein könnte, sich mit dem Abdriften der westlichen politischen Kultur in postdemokratische Zustände abzufinden. Der war on terror besitzt die ideale Eigenschaft, nicht gewonnen werden zu können – und daher nie beendet werden zu müssen. Diese Aussichten verheißen den postdemokratischen Trends ein langes Leben. Sie schaffen die Voraussetzungen, unter denen sich demokratisch gewählte Staatsführer ungestraft als Oberkommandierende gebärden können. Wo das politische Denken sich auf Beratungen des Oberkommandos beschränkt, sind Konzepte wie Demokratie und unabhängige Rechtskultur nur noch Chips in einem strategischen Spiel“.
Vorgeschmack: TTIP CETA et cetera pp? Zugegeben: für die hier interessierende Fragestellung dann doch wohl im Moment ein zu weites Feld …
Der hier einige Male genannte Soziologe und Buchautor Gunnar Heinsohn bekräftigt die Youth-bulb-Thesen von Sloterdijk bzw. die von “Deutschlandradio Kultur“ 2006 Interviewten beziehen sich aufeinander:
Heinsohn: Normalerweise, wie gesagt, gehen die den harmlosen Weg, das ist die Auswanderung. Wenn der verstellt ist – das nennen wir die unblutige Kolonisation -, wenn der verstellt ist, gehen sie zu Hause in die Kriminalität, dann in die Gewaltkriminalität, dann in den Bürgerkrieg und unter Umständen, wenn Minderheiten da sind, in den heimischen Völkermord. Wie gesagt, Algerien hat das so gemacht. Das hat eigentlich deshalb auch die Welt nicht weiter interessiert. Marokko hat das gemacht mit Ausrottung der Araber in Spanisch-Sahara, wo dann junge Marokkaner als Siedler hereinkamen. Das hat die Welt auch nicht interessiert. Dies ist der Weg, den wir jedenfalls in der überschaubaren Geschichte immer gesehen haben. Also das gegenseitige Dezimieren innerhalb der eigenen Grenzen oder – wenn möglich – blutig oder unblutig nach draußen gehen. (…)
Warum hat die Religion es vor allen Dingen in den großen Tötungsbewegungen so gut? Dann liegt das daran, dass 95 bis 98 Prozent dieser jungen Männer ganz normal sind. Die wissen, was ein Mörder ist. Die wissen auch, was ein krankhafter Selbstmörder ist. Das wollen die nicht sein. Sie wissen, dass sie töten werden, dass sie töten müssen, um die existierende Elite zu beseitigen, um in ihre Positionen reinzukommen. Aber sie wollen das nicht als Mörder tun. Sie wollen den furchtbaren Sünder, den ungerechten Ausbeuter gerecht strafen. Also sie wollen ehrbare Henker seine, aber keine Mörder. Und deshalb entstauben sie die heiligen Bücher und suchen sich dort die Definitionen heraus, die es ihnen erlaubt zu sagen: Wir sind die wirklich Gerechten, wir sind die wirklich Frommen. Das ist der Grund, dass das Töten und das Religiosifizieren immer zusammenlaufen.“ (Hervorh. Hr)
Die Interviews können hier nachgelesen werden:
http://www.deutschlandradiokultur.de/demografie-als-waffe.945.de.html?dram:article_id=132320
SgG Herr Hrdlicka
gesamter Thread:
- Paris - dammi, 14.11.2015, 11:23
- Paris - Earl Chekov, 14.11.2015, 17:02
- Hilferuf aus der Hölle - dammi., 17.11.2015, 08:45
- Paris - Herr Hrdlicka, 15.11.2015, 05:20
- Paris - Earl Chekov, 14.11.2015, 17:02