Steht schon ein Termin? Und eine Geschichte.

dammi, Donnerstag, 15. Oktober 2015, 09:06 @ krull verklappt

Ist sicherlich noch nicht einmal der Tropfen auf den heißen Stein, allenfalls ein klitzekleines Stück der sogenannten Willkommenskultur (komischer Begriff) aber was haltet ihr davon, in einem der kommenden Heimspiele für Ollis frei floatende Karte zusammenzulegen und einen der aberhunderte Flüchtlnge ins Stadion und gern auch in den Semmler einzuladen? Lege den ersten Fünfer hin und würde mich auch um die Aktion drumherum kümmern.

Wann darf man denn wem die versprochenen Euros geben?
Hoffe doch sehr, dass der Enthusiasmus dahingehend keine heiße Luft war und wir Fundis einem oder sogar zwei Menschen tatsächlich eine Freude machen können.

BTW: Verzeiht, dass es jetzt etwas mehr zu lesen gibt. Aus dem Dienstgeschehen eine kleine Begebenheit für euch. Man denke über die Gesamtsituation was man möchte, die Medien berichten schließlich täglich Neues wie alt Bekanntes und beleuchten jede Problematik auf ihre eigene Weise. Es sind die Einzelschicksale, die einen unvermittelt treffen und einem zeigen, dass Materielles nicht alles ist.

...Ein minderjähriger Syrer, alleine unterwegs mit nichts anderem seinen Besitz nennend als dem, was er am Leibe trägt sowie einem Handy, das er behütet wie seinen Augapfel, unterläuft das obligatorische Procedere und wird anschließend kurz vor elf am Abend in einer Jugendeinrichtung untergebracht. Unglaublich eingeschüchtert erzählt er in gebrochenem Englisch seine Geschichte, insbesondere dass seine komplette Familie noch in Syrien ist, und traut sich irgendwann (nachdem man ihn gebten hat, nicht weg zu laufen und auch die Betreuerin versichert hat, dass er sicher und willkommen ist) zuzugeben, dass er nach einigen Tagen fast ohne Essen Hunger hat.
Ihm wird behutsam erklärt, dass er natürlich noch etwas zu Essen bekommt und es unter anderem die Regel gibt, dass vor dem Schlafengehen die Handys eingesammelt und erst zum Frühstück zurück gegeben werden.
Dann steht vor dir ein junger Mann, der denkt, dieses "vor dem Schlafen" sei jetzt sofort, drückt mit ängstlichen Augen das Telefon an die Brust und sagt: "Please. Call my Mom in Syria to say I'm save?"

Ja, es sind die Einzelschicksale, die einen unvermittelt treffen.
Die einer, deren Mama und Papa und Geschwister und Freunde und Bekannte und Haustiere und sogar Leute, auf die man gerne verzichten würde, immer greifbar sind, das Herz brechen.